Lexikon der deutschen Krimi-Autoren
seit 1986 im Dienste des Verbrechens....
Frank, Leo

Pseudonym für: Leo Maier

BIOGRAPHIE:
*  29.06.1925 in Wien Floridsdorf
+ 19.03.2004 in Bad Ischl

Leo Maier, der unter dem Pseudonym "Leo Frank" publizierte, erblickte nach eigener Aussage im "Proletenviertel" Wiens das Licht der Welt. Er besuchte das Gymnasium und wurde mit 18 Jahren zur Wehrmacht eingezogen. In Russland verwundet, in Wien ausgebombt, verschlug es ihn 1945 nach Oberösterreich.
Er bewarb sich bei der Gendarmerie und landete 1949 bei der Sicherheitsdirektion Linz, bei der er bis 1967 tätig war. Während seiner Tätigkeit bekam er Kontakt zum Geheimdienstmilieu: Linz, geteilt in zwei Zonen, war damals Tummelplatz für Agenten aus Ost und West. 1961 wurde Leo Frank als österreichischer Beobachter zum Eichmann-Prozeß nach Jerusalem delegiert.

Mitte der Sechziger Jahre drohte ein Karriereknick. Verwickelt in eine Spionageaffäre um die "VOEST", bezeichneten ihn Zeitungen als "James Bond von Linz". Nach einer knapp einjährigen Strafversetzung nach Wien-Meidling folgte eine Berufung nach Zypern, wo er von 1967 bis 1974 Kripochef der österreichischen UN-Truppen war. Gänzlich rehabilitiert kam er zurück und war von 1974 bis zur Pensionierung 1984 Oberster Linzer Kriminalist. Nach seiner Pensionierung ließ er sich in Bad Ischl nieder.

1976 erschien sein erster Roman mit dem Titel "Die Sprechpuppe". Drei weitere Romane lagen zu dem Zeitpunkt fertig am Schreibtisch, nach dem Erfolg seines Erstlings wurden sie im Jahrestakt veröffentlicht.
Kultstatus erlangte Leo Frank durch seine Radioserie "Alles klar, Herr Kommissar!"

Leo Frank bei WIKIPEDIA:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Frank_%28Schriftsteller%29



KRIMINALROMANE
1976 Die Sprechpuppe, F.A. Herbig Verlag, OA
1977 Zikaden singen nicht, F.A. Herbig Verlag OA
1978 Das Archiv,  F.A. Herbig Verlag, OA (1986 Ullstein 20626)
1980 Die 13 Stunden des Christian Maginot, F.A. Herbig, OA
1979 Der programmierte Agent, F.A: Herbig, OA (1989 Ullstein 22073 )

1981 Die Erlebnisse des Inspektors Pernell : Kriminalgeschichten Wien ; München : Amalthea-Verl.,  - , OA
1983 Nachtstreife - Roman über Ganoven, Huren und Kriminalbeamte. Weisermühl, Weis (Ullstein 22852)
1986 Operation Johannesburg, F.A. Herbig Verlag, OA
1987 Ein Fall für das jüngste Gericht, F.A. Herbig Verlag, OA
1988 Die Bestie vom Bisamberg/Igolka (Zwei Romane) Herbig) OA
1988 Flucht in den Tod und andere Kriminalgeschichten vom Tatort Wien. Verl. der Österr. Staatsdr. Wien 1988, I
1989 Kanonen für Tripolis. Herbig, München 1989
1989 Alles klar, Herr Kommissar? (40 heitere Ratekrimis)(Wien:) Edition S, (Verl. d. Österr. Staatsdruckerei).
1989 Kanonen für Tripolis, F.A. Herbig Verlag, München, OA HC
1991 Die Bestie vom Bisamberg ( Ullstein 22407)
1993 Geständnis : das Leben eines Polizisten ; vom Agentenjäger zum Kripochef Oberst Leo Maier, Linz: Grosser
1994: Gold und Tribadie - ein Roman über die Methoden der Mafia, der Polizei und über menschliche Schwächen Linz: Grosser, OA

posthum
2000 TATORT - Nachtstreife (TV-Novel zum gleichnamigen TATORT-Film, Neuausgabe des Titels "Nachtstreife") Weltbild-Verlag


ANDERE BÜCHER:
1993 Geständnis. Das Leben eines Polizisten. Vom Agentenjäger zum Kripochef Oberst Leo Maier. - Autobiographie, Linz:Grosser

FERNSEHEN:
Leo Franks TATORT-Filme sind sogenannte "Österreich-Tatorte". Der Österreichische Rundfunk (ORF) produzierte zwischen 1985 und 1989 13 TATORT-Folgen außerhalb der Gemeinschaftsproduktion mit der ARD. Diese Folgen wurden nur in Österreich erstgesendet und gehören zu den "Raritäten" unter allen TATORT-Folgen. In den dritten Programmen der ARD (BR+HR) wurden vereinzelt solche Folgen wiederholt.
Quelle: www.tatort-fundes.de
 
1985 TATORT-Nachtstreife (Serienfilm, ORF, 90 Min) (Drehbuch: Leo Frank, Regie: Jochen Bauer) EA 15.9.1985 ARD
1986 TATORT-Das Archiv (Serienfilm, ORF, 90 Min) (Drehbuch: Leo Frank, Regie: Jochen Bauer) EA 2.3.1986 ORF
1987 TATORT-Die offene Rechnung (Serienfilm, ORF/BR, 90 Min) (Drehbuch: Leo Frank, Regie: Kurt Junek) EA 11.1.1987 ORF

1988 EUROCOPS-Die Bestie vom Bisamberg (Serienepisode, ORF, 52 min) (Drehbuch: Leo Frank, Regie: Jochen Bauer) EA 16.12.1988 ZDF

1988 Wiener Walzer (Thriller, ORF, 90 Min) (Drehbuch; Leo Frank und Kurt Junek, Regie: Kurt Junek)
Obwohl der Film von der IMDB als existent geführt wird, führt tatort-fundus.de  "Wiener Walzer" als "nicht realisiertes Projekt für den ORF" und ergänzt: "Der Film sollte als TATORT für Inspektor Pfeifer gedreht werden; doch nie realisiert. Um den interessanten Stoff aber nicht unbeachtet zu lassen, gab der verantwortliche ORF-Redakteur Ernst Petz diesen 1993 als Kurzgeschichte in "Räuber und Gendarm - Vier TATORT-Krimis" in Buchform heraus."
Eine andere Deutung wäre, dass "Wiener Walzer"  als nicht-realisierter TATORT-Film dann später als unabhängiger Fernsehfilm des ORF produziert wurde - worauf die Figurenliste schließen lässt, die keinen der einschlägigen TATORT-Ermittler nennt.


SONSTIGES
1993 Ernst Petz (Hg): Räuber und Gendarm - Frank - Hinterberger - Mini - Steingötter - Vier TATORT-Krimis, Wien: Stuttgart: Boesskraut und Bernardi

last update 8.8.2011
last update 4.4.2015

***ENDE***

H.P. Karr:
Lexikon der deutschen Krimi-Autoren - Internet-Edition
frei zur wissenschaftlichen, journalistischen und nicht-kommerziellen Nutzung
www.krimilexikon.de