Die "Täterhatz mit der WAZ"

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Kommissarin Claudia Kant von der SoKo Ruhrgebiet war stets im Sommer unterwegs - als Ferienaktion in der WAZ. Wer mit ihr gemeinsam ihre Fälle löst, kann dicke Buchpakete gewinnen - natürlich alles Krimis.




WAZ-Ferienkrimi zum Mitraten (3)
23.07.2005 / Szene, Wochenendbeilage

H. P. Karr:
Königlicher Irrtum


Ferienkrimi in der WAZ, dritte Folge. Claudia Kant, ermittelnde Allzweckwaffe mit reichlich Ruhrwasser in den Adern ermittelt zwischen Dortmund und Duisburg. Und die Millionenregion bietet reichlich Verbrechen. Für Leser können sie sich sogar lohnen. Wer weiß, warum Frau Kant es weiß, kann kriminellen Lesestoff gewinnen. Gar nicht schwer übrigens. Etwas Grips genügt -- und der Blick auf die entscheidenden Details unserer Geschichte . . .

Kommissarin Claudia Kant genießt den Sonntagsbrunch im Dortmunder Tennisclub Tremonia. Es ist ein warmer Sommertag, ideal, um den Job als Kommissarin bei der SoKo Ruhrgebiet für ein paar Stunden zu vergessen.

Gar nicht ideal ist allerdings, dass ihr Marc Rennwein mit zwei Gläsern Prosecco entgegenkommt. Unterm Arm hat er ein Manuskript. "Danke!", lächelt Rennwein. Schon hat er sie zur Seite gezogen. "Du weißt ja, ich habe mit dem Erbe meines Vaters einen Verlag gegründet!", sagt er. "Mit dem Spezialgebiet Kriminalromane!", nickt Claudia Kant. "Leider bislang noch nicht besonders erfolgreich!", schränkt Rennwein ein. "Aber das wird sich schnell ändern, wenn ich dieses Manuskript hier veröffentliche."

Claudia Kant wirft einen Blick auf das Titelblatt. "My secret Story - by Agatha Christie" steht da. Das Manuskript ist mit einer alten Schreibmaschine geschrieben, die Blätter sind vergilbt. "Ein Buch, das das letzte Geheimnis um die Königin des Kriminalromans lüften wird", sagt Rennwein. "Von Agatha Christie selbst geschrieben und bisher unveröffentlicht. Frag' mich nicht, wie das Manuskript zu mir gekommen ist." Claudia Kant hat gar nicht vor, das zu fragen. Sie will nur wissen: "Wovon handelt das Buch?"

"Du weißt wahrscheinlich, dass Agatha Christie 1926 für elf Tage verschwunden war. In dem Buch beschreibt sie, was sie in dieser Zeit tat: Sie war im Auftrag von König Georg V. in einer Geheimmission auf dem Balkan unterwegs." "Du meinst, es ist eine authentische Geschichte?", fragt Claudia. "Eindeutig", sprudelt Rennwein weiter. "King George hatte Agatha Christies Krimis gelesen und er war fasziniert von Hercule Poirot. Er war der Meinung, dass seine Schöpferin genau die richtige Person für die geheime Mission war."

Claudia Kant schlägt die erste Seite des Manuskriptes auf und kramt ihr Englisch zusammen um zu lesen: "Die Erinnerung an jene Affaire, in die ich durch einen Auftrag Seiner Majestät George V. im Jahr 1926 verwickelt wurde, ist bis heute nicht verblasst. In dem nachfolgenden Bericht versuche ich alles so genau wie möglich zu schildern, was sich seinerzeit ereignete und was ich tat, um eine Bedrohung vom britischen Königshaus abzuwenden. Wäre ich gescheitert, hätte die Geschichte möglicherweise eine ganz andere Entwicklung genommen. Elizabeth, die in jenem Jahr geboren wurde, wäre nicht zur Königin gekrönt worden und Prinz Charles und seine Gattin Diana stünden heute nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit und würden sicher ein beschauliches Leben auf dem Lande führen - so wie ich es damals führte, als mich eines Nachmittags ein Anruf erreichte . . ."

"Brillant, nicht wahr?", sagt Rennwein. "Reiner Unsinn", meint Claudia Kant. "Dieses Manuskript stammt eindeutig nicht von Agatha Christie. Das solltest gerade du als Verleger von Krimis sofort bemerkt haben."

Was meint Claudia Kant?

Lösung: In dem Manuskript, das angeblich von der großen Krimiautorin Agatha Christie stammte, werden "Prinz Charles und seine Gattin Diana" erwähnt. Doch Agatha Christie starb bereits 1976 und Charles und Diana heirateten erst 1981.


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Die Täterhatz 2005

Fall 01: Schade um den schönen Schmuck
Fall 02: Mief am Musenhof
Fall 03: Königlicher Irtum
Fall 04: Muskulös gelogen
Fall 05: Rote Lichter und fiese Ferkeleien
Fall 06: Ein letzter Schluck
Fall 07: Eine Klasse für sich



H.P. Karr:
Täterhatz mit der WAZ
Krimi-Serie für Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Sommer  2005 und 2006, je 7 Teile
Rechte beim Autor



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