DEUTSCHER KRIMI PREIS
Die Fakten
Die Preise
Preisträger 1995 - 1999
Die besten Krimis des Jahres
11. Deutscher Krimi Preis 1995

National


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1. Platz: Detlef Blettenberg: Blauer Rum
(Schweizer Verlagshaus)

Über zwei Jahrzehnte hat der Deutsche Schulz an den Fronten Lateinamerikas als Söldner gekämpft. Mit Rum benebelt, genießt er in Nicaragua den Vorruhestand. Doch da bittet ihn seine ehemalige Geliebte Jill Shapiro um Hilfe...
Blauer Rum atmet, auf eine fast schon undeutsch großzügige Art, den Duft der großen, weiten Welt und ist ... rasant, ja virtuos geschrieben: eine bunte Bilderorgie, wie für einen internationalen Film bestimmt. (...) So zupackend und dramatisch, so leichtfüßig und unbedenklich hat Blettenberg noch nie erzählt.
(Jochen Schmidt)

2. Platz: Sabine Deitmer: Dominante Damen
(Fischer)

Beate Stein, grünäugige Emanze in Staatsdiensten, ermittelt diesmal in einem Fall, der sie mit den sexuellen Praktiken ganz normaler Männer konfrontiert. Es geht um Doppelmoral und Geld, um Dienstleistungen, die rasant nachgefragt werden, um echte und falsche Gefühle und den Tauschwert von Liebe und Freundschaft. Und es geht um dominante Damen in Staats- und anderen Diensten, die wissen, worauf es ankommt.

3. Platz: Gunter Gerlach: Kortison
(Rotbuch)

Kortison wird für den Gelegenheitsdetektiv und Allergiker Bartzsch zur Droge, die er sich über dunkle Kanäle zu beschaffen sucht. Dabei spielt ihm der Zufall einen sterbenden Arzt vor die Füße und reißt ihn in den Dschungel des illegalen Medikamentenhandels.





International


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1. Platz: Philip Kerr: Das Wittgenstein-Programm
(A philosophical investigation)
Deutsch von Peter Weber-Schäfer

(Wunderlich)

London im Jahr 2013. Spektakuläre Morde stehen auf der Tagesordnung. Da betritt ein neuer Killer die Szene: Der ist in den geheimnisvollen Lombroso-Computer eingedrungen, in dem potentielle Mörder, männliche Personen, die einen bestimmten genetischen Defekt aufweisen, unter Philosophennamen gespeichert sind. Ein Opfer folgt dem anderen. Kommissarin Jake jagt den skrupellosen Mörder. Sein Credo: Selbstschöpfung durch Vernichtung. Sein Deckname: "Ludwig Wittgenstein".



2. Platz: Peter Hoeg: Fräulein Smillas Gespür für Schnee
(
Frøken Smillas fornemmelse for sne)
Deutsch von Monika Wesemann
(Hanser)

An einem bitterkalten Wintertag wird im Kopenhagener Hafenviertel die Leiche eines neunjährigen Jungen gefunden. Der Fall scheint klar, er ist vom Dach eines Lagerhauses gefallen. Nur Smilla Jaspersen, eine Grönländerin, glaubt nicht, dass der Sturz des Jungen ein Unglück war. Mit einem eisernen Willen ausgestattet, sucht Smilla auf eigene Faust nach dem oder denen, die Interesse daran gehabt haben könnten, den Jungen zu beseitigen. Und das Eis, auf dem sie sich dabei bewegt, wird immer dünner …



3. Platz: James Lee Burke: Weisses Leuchten
(
A stained white radiance) Deutsch von Oliver Huzly
(Goldmann)


In New Iberia in den US-Südstaaten gerät eine zwielichtiges Geschwisterpaar ins Visier der örtlichen Mafia. Dave Robicheaux versucht die Mauer des Schweigens zu durchdringen. Er gerät in ein altes, gut abgehangenes Geheimnis um mörderischen Wahnsinn und blutiger Rache.

Dave Robicheaux, Polizist in einem kleinen Nest in Lousiana, leidet an dem Trauma Vietnamkrieg, das an den unerwartetsten Stellen wieder aufbricht. In Weißes Leuchten ruft ein betrunkenes Arbeitermädchen, das in einer schäbigen Bar in Louisiana tanzt, die Erinnerung an ein totes Vietnam-Mädchen wieder wach, das er seit 26 Jahren nicht vergessen kann. Robicheaux leidet an seinen Angstträumen, ist Alkoholiker, sucht Trost bei den Frauen, aber sein Leben ist ein ständíges Scheitern. In James Lee Burkes Louisiana-Romanen schlägt er sich mit Prostitution, Rauschgifthandel und Korruption herum, mit der Mafia und den Behörden, deren Methoden kaum angenehmer sind als die der Gangster. Ein zwiespältiger Charakter, ein moralischer Macho, aber mit Gewissen. Burkes Romane sind reich instrumentiert, sie überzeugen sowohl im Detail wie in der Gesamtkomposition.
(Wilhelm Roth)



Die Jury:
Sönke Boldt (Badische Neueste Nachrichten) / Versandbuchhandlung Crime Express, Hagen / Christoph Endruweit (Krimi-Journal) / Günther Grosser / Heinz Jakuboswki /  Martina I. Kischke (Frankfurter Rundschau) / Ralf Koss (Handelsblatt) / Manfred Sarrazin (Krimibuchhandlung "Alibi", Köln) / Krimibuchhandlung "Spezial", Wien / Iris Schweigert (Krimibuchhandlung "tatort", Berlin) / Jutta Wilkesmann (Krimibuchhandlung "Die Wendeltreppe", Frankfurt) / Alf Mayer / Gerhard Neumann / Wolfgang Platzeck (WAZ) / Thomas Przybilka / Wilhelm Roth (epd-film) / Jochen Schmidt / Jürgen M. Thie / Bettina Thienhaus (epd-film) / Willy Theobald (Feuer) Karl Wegmann (taz) / Thomas Wörtche / Reinhard Jahn / Werner Puchalla
 www.deutscher-krimipreis.de